Definition Burnout – Teil I
Was ist Burnout?
Burnout wird in der wissenschaftlichen Fachliteratur unterschiedlich definiert und taucht zumindest in der therapeutischen Literatur häufig als Burnout-Syndrom auf. Nachfolgend aufgelistet sind Definitionen von anerkannten Burnout Experten um einen guten Überblick über die Definition des Begriffs Burnout zu vermitteln.
Emener beschreibt Burnout als einen Zustand physischer oder seelischer Erschöpfung, der als Auswirkung langanhaltender negativer Gefühle entsteht, die sich in Arbeit und Selbstbild des Menschen entwickeln.
Die Autoren und Burnout Experten Arsons, Pines und Kaffrey unterscheiden in ihrem Konzept zwischen Überdruss und Burnout. Die beiden Diagnosen haben ähnliche Symptome, jedoch unterschiedliche Ursachen. Während Burnout aus chronischer Belastung entsteht, wird Überdruss auf berufliche Ursachen zurückgeführt, wie zum Beispiel Bürokratie.
Cherniss definiert Burnout als einen Prozess, in dem sich ein ursprünglich engagierter Mitarbeiter von seiner Arbeit plötzlich zurückzieht, als Reaktion auf Beanspruchung und Belastung im Beruf.
Arsons, Pines und Kaffrey sehen zu hoch gesteckte Erwartungen und Ziele und lang andauernder Stress als Hauptursachen für Burnout. Die Betroffenen setzen sich intensiv für andere ein und bekommen dafür wenig bis gar kein positives Feedback. Folglich definieren Arsons, Pines und Kaffrey den Burnout als eine körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung, welche durch emotionalen Stress verursacht wird.
Definition Burnout – Teil II
Wie kommt Burnout zu Stande?
Schaufeli und Maslach definieren Burnout als einen dauerhaften, arbeitsbezogener Seelenzustand normaler Individuen. Er ist in erster Linie von Erschöpfung gekennzeichnet, begleitet von innerer Unruhe und Anspannung, einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener Motivation und Entwicklung dysfunktionaler Einstellungen und Verhaltensweisen bei der Arbeit. Diese psychische Verfassung entwickelt sich nach und nach, kann dem betroffenen Menschen gleichzeitig völlig unbemerkt bleiben, aufgrund der entstandenen verqueren Wahrnehmung der Berufsrealität oder Arbeitssituation.
Freudenberger betrachtet Burnout als einen Zustand der Erschöpfung und Frustration, verursacht durch unrealistische Erwartungen. Er definiert Burnout als ein Energieverschleiß, eine Erschöpfung aufgrund von Überforderungen, die von innen oder von außen – durch Familie, Arbeit, Freunde, Liebhaber, Wertesysteme oder die Gesellschaft- kommen kann und einer Person Energie, Bewältigungsmechanismen und innere Kraft raubt. Burnout ist ein Gefühlszustand, begleitet von übermäßigem Stress, und der schließlich persönliche Motivationen, Einstellungen und Verhalten beeinträchtigt.
Müller postuliert in einer aktuellen Definition der Burnout Krise: Im Falle einer Burnout Krise nimmt die psychische Belastbarkeit bereits im mittleren Berufsalter ab. Menschliche Überforderung und Enttäuschungen führen zu emotionaler Erschöpfung und Resignation. Der phasische Verlauf kann bis zur Entfremdung von sich selbst und zu völligem Rückzug von anderen Menschen führen und in Depressionen und körperliche Erkrankungen münden.
Geschichtlicher Hintergrund des Burnout-Syndroms
Der Werdegang von Burnout
Der Begriff Burnout im Zusammenhang mit dem Zustand des „Ausgebranntseins“ wurde erstmals im Jahr 1974 von dem Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger verwendet. Freudenberger war deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker, der in einem 1974 in der Zeitschrift Journal of Social Issuses publizierten Aufsatz „Staff burn-out“ erstmalig Burnout beschrieb und 1980 ein Buch zum Burnout-Syndrom (Burn-Out: The high costs of high Achievement) herausbrachte.
In der Erstbeschreibung ging es insbesondere um das Burnout-Syndrom von medizinischen Fachberufen wie Ärzten, Rettungsdienstpersonal und Krankenpflegeberufen aber auch Lehrern, Sozialarbeitern und Erziehern. Diese bestimmten Berufsgruppen haben grundsätzlich eine relativ hohe Krankschreibungsrate, sind häufig arbeitsunfähig und werden früh verrentet. Inzwischen ist klar, dass das Burnout-Syndrom alle Bevölkerungsgruppen und Berufsgruppen betreffen kann. Ursachen sind eine extrem hohe Arbeitsbelastung in Verbindung mit einem ausgeprägten persönlichen Engagement – das so genannte Helfersyndrom. Diese Kombination führt bei vielen Menschen zum „Ausbrennen“ – dem Burnout-Syndrom.
Das Burnout-Syndrom wurde zu einem allgemein bekannten Begriff und ursprünglich als Managerkrankheit bekannt. Die Medien berichteten fortan von immer mehr Prominenten, die an Burnout leiden. Inzwischen sind die Begriffe Burnout, Burn-Out und Burnout-Syndrom weithin allgemein bekannt, von der Medizin und Psychologie anerkannt.
Die verschiedenen Schreibweisen des Burnout
Burn out, Burnout, Burnout-Syndrom – Herkunft der verschiedenen Schreibweisen
Der Begriff kommt vom englischen „to burn out“ und bedeutet soviel wie ausgebrannt sein. Die Schreibweise „Burn out“ wurde gerade in der Anfangszeit genutzt; allerdings werden in den Medien von heute auch die Schreibweise „Burn out“, „Burnout“ und „Burnout-Syndrom“ gewählt. In der therapeutischen Literatur findet man fast ausschließlich die Bezeichnung „Burnout-Syndrom“.
Man ging zu Beginn davon aus, dass Berufe wie die des Lehrers, Erziehers oder medizinische Fachberufe besonders häufig zu „Burn out“ führen würden. Bezeichnet wurde das Erschöpfungssyndrom dann als Manager-Krankheit, da diesem Berufsbild eine hohe Stressbelastung zugesagt wurde. Allerdings weiß man inzwischen, dass alle Bevölkerungsschichten und Berufsbilder davon betroffen sind und dass die tatsächliche Ursache in der Person selbst zu finden ist. Aufbauend auf den psychischen Zustand der Person, kann permanenter Stress in Kombination mit zu geringen Erholungsphasen, zur psychischen und später zur physischen Erschöpfung führen. Mit der Zeit wurde der Begriff aber immer populärer, da es immer mehr Betroffene gab und man das Syndrom als Leiden anerkannt hat.
Heute noch werden die Schreibweisen „Burn out“, „Burnout“ und „Burnout-Syndrom“ sehr häufig verwendet, auf unzähligen Webseiten finden sich allerdings auch noch abgewandelte falsche Schreibweisen wie „Born out“ , „Bornout“, „Bourn out“, „Borne out“ oder „Borneout“. Die einzig korrekte Schreibweise laut Duden war und ist „Burn-out“. Jedoch hat sich laut Duden der Begriff“ Burnout“ als anerkannte Alternative zur ursprünglichen Schreibweise durchgesetzt. Auch aufgrund der Tatsache, dass im Internet häufiger nach dem Begriff „Burnout“ gesucht wird, haben wir beschlossen, diese Schreibweise durchgängig auf unseren Seiten anzuwenden. Wir möchten damit möglichst vielen Suchenden die Möglichkeit geben unser Informationsportal zu finden, um hier die nötige Hilfe und Information zu dem Erschöpfungssyndrom zu bekommen.