Burnout bei Kindern? Das sogenannte Burnout Syndrom bringt man in erster Linie mit beruflichem Dauerstress in Verbindung und findet den Zusammenhang von Burnout und Kindern eher unwahrscheinlich. Doch Burnout ist längst keine Krankheit, die nur Erwachsene betrifft. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO wird die Depression im Jahre 2020 die zweithäufigste Krankheit weltweit sein und die häufigste in den sogenannten Entwicklungsländern. Doch trotz ihrer weiten Verbreitung gehört sie immer noch zu den am meisten unterschätzten Erkrankungen. Besonders besorgniserregend an der Statistik ist, dass die Patienten immer jünger werden.
Jugendlicher Schwermut – Burnout bei Kindern“ Artikel auf Süddeutsche.de
„Burnout bei Kindern“ Artikel vom Hamburger Abendblatt
„Burnout bei Kindern – Ist ihr Kind Burnout gefährdet?“ RTL.de
Burnout bei Kindern – Die Ursachen
Die Ursachen dieser frühen Depression liegen zum einen an dem gesellschaftlichen Umbruch in dem wir uns zur Zeit befinden. Schwindende Zukunftsperspektiven, drohende Arbeitslosigkeit, und die allgemeine Sprachlosigkeit in den Familien, all diese Probleme vermitteln Kindern das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Isolation von der Außenwelt und Demotivation sind Folgen und können Anfänge von Burnout bei Kindern sein, die schon im frühen Alter auftreten können. Hinzu kommen häufig noch der schulische Stress und der damit verbundene Druck für gute Schulnoten, der immer mehr zunimmt und Kindern und auch Jugendlichen mit dem Burnout Syndrom belastet. Eine der häufigsten Ursachen vor allem bei Kindern, die an einem Burnout Syndrom leiden, kommt durch Mobbing; beispielsweise im Schulalltag. Mobbing und damit Burnout bei Kindern kann durch verschiedene Faktoren auftreten wie zum Beispiel von Schülern oder Lehrern schikaniert, bloßgestellt, belästigt oder auch ausgeschlossen zu werden. Die Verantwortlichkeit liegt jedoch in den meisten Fällen nicht nur bei den Schulen, auch Eltern tragen gewisse Verantwortung und Schuld.
Das Deutsche Schulsystem ist ebenfalls nicht fördernd. Die frühe Selektion zwischen Gymnasium, Real- und Hauptschule, zu hören, dass man nichts kann und nichts taugt, kann auch im jungen Alter zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen, aus dem die Kinder so leicht nicht mehr rauskommen. Die Kinder erfahren, dass sie ohnehin keinen Einfluss auf ihr Leben haben und Lustlosigkeit und Demotivation können ins Unermessliche steigen.
Burnout bei Kindern – Symptome und Therapie
Eindeutig erkennbar sind die selbstzerstörerische Maßnahmen der Kinder als Reaktion in einer solchen Depression wie Magersucht oder Selbstverletzen durch Ritzen der Haut , vor allem bei Mädchen. Bei Jungen hingegen treten in extremen Beispielen Suizidfälle häufiger auf. Schwerer zu erkennen und auch als Burnout zu diagnostizieren ist die sogenannte „stille“ Depression als ein Burnout Symptom, beispielsweise, wenn Kinder das Bett nicht mehr verlassen, nicht mehr zur Schule gehen, sich von Kindern im selben Alter zurückziehen, vor jeder Leistung resignieren oder unter Angst- und Panikattacken leiden und sich eigentlich gar nicht der Ursache bewusst sind. Oft folgt dann eine rapider Leistungsabfall, begleitet von anhaltendem Schweigen.
Ein erster Schritt bei der Behandlung von Burnout bei Kindern sollte wie auch in jedem anderen Fall der Weg zu einem Arzt Ihres Vertrauens sein. Meistens wird bei Kindern mit Burnout eine Kur in einer psychosomatischen Klinik verordnet. Der Weg dorthin ist immer ein sehr schwerer, doch je eher Burnout bei Kindern als solcher erkannt wird, umso schneller kann es behandelt werden. Burnout bei Kindern rechtzeitig zu erkennen ist besonders wichtig, um der Entwicklung des Kindes Schaden abzuwenden und eine gesunde Weiterentwicklung zu ermöglichen. Auch bei Kindern und Jugendlichen sind Burnout Prävention speziell für Kinder sinnvoll und helfen dem Kind mit dem Leistungsdruck und Stresssituationen umzugehen.
12 Anzeichen für Burnout bei Kindern – Worauf Eltern achten sollten
- Sie haben das Gefühl ihr Kind sucht ständig nach Anerkennung und Bestätigung.
- Ihr Kind ist mit sich und seinen Leistungen unzufrieden.
- Ihr Kind reagiert häufig übertrieben gereizt.
- Unruhiger Schlaf tritt bei ihrem Kind häufiger auf.
- Es kommt morgens nur sehr schwer aus dem Bett.
- Ihr Kind wirkt oftmals erschöpft und antriebslos.
- Es gibt kaum Phasen der Entspannung für das Kind (zum Beispiel: Gute-Nacht Geschichten, Entspannungsbäder, Massagen oder Schlaflieder).
- Das Zusammensein mit Gleichaltrigen wirkt oft stressig für ihr Kind und ihr Kind versucht solchen Treffen aus dem Weg zu gehen.
- Ihr Kind ist ständig in Gedanken versunken und abwesend.
- Es wird ruhiger und zieht sich immer mehr zurück.
- Ihr Kind ist häufiger krank.
Ein geregelter Tagesablauf und Rituale sind gut (bspw. Gemeinsam Essen zu festen Zeiten, Rituale vor dem Schlafen gehen oder Aufstehen) doch ein zu straffer Zeitplan mit zu wenig Freizeit und Erholungsphasen in denen das Kind nichts leisten muss oder nach Vorschriften handeln muss. (Auch verschieden Sportvereine uns Nachhilfe können Stress sei, sogar zu Bett gehen und aufstehen kann bei lautem Geschrei und ungeduldigen Eltern ein wesentlicher Stressfaktor sein). Auch ist es wichtig, dass da Kind mitentscheiden kann, was es macht und wie teile des Tagesverlaufs geplant werden.