Die klassische Homöopathie gehört zu den alternativen Heilmethoden mit ganzheitlichem und nachhaltigem Ansatz. Ihre Vorgehensweise beruht auf dem Ähnlichkeitsprinzip und wird manchmal auch als Regulations- oder Reiztherapie bezeichnet. Mit einem geeigneten homöopathischen Mittel wird versucht, einen Reiz zu setzen, der die Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht bringt und somit die Krankheit mit allen Symptomen heilt.
Die ganzheitlich-individuelle Behandlung in der Homöopathie
In der Homöopathie werden die Symptome als Hinweise für ursächliche Störungen verstanden, die ergründet werden müssen. Während in der Schulmedizin das jeweilige Medikament vom Krankheitsprozess abhängig ist und Patienten in der Regel bei gleicher Diagnose das gleiche Medikament erhalten, versucht die Homöopathie, den Zustand des Menschen als Ganzen zum Ausgangspunkt zu nehmen. Ein Homöopath wird daher im Gespräch den Patienten mit all seinen individuellen Merkmalen, den hervorstechenden Symptomen und Modalitäten erfassen und anhand dieser Erkenntnisse ein Arzneimittel auswählen, das in seiner Wirkung dem Gesamtbild an Symptomen ähnelt. Auf dieser Basis ist auch die oberste Leitlinie der klassischen Homöopathie aufgebaut die besagt: Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden.
Die Individualität der Behandlung mit homöopathischen Mitteln ist für Burn-Out-Betroffene, die ja gerade nicht mit einem allgemein wirksamen Medikament geheilt werden können, ein großes Plus. In der Wissenschaft ist es allerdings nach wie vor umstritten, ob die Homöopathie tatsächlich wirksam ist – oder ob ihr positiver Einfluss gerade bei psychosomatischen Beschwerden auch auf einen Placebo-Effekt zurückgeführt werden kann. Diese Zweifel gründen sich dann zumeist auf das Verfahren der Potenzierung, mit dem homöopathische Mittel aus den sogenannten Urtinkturen hergestellt werden. Dabei werden die Ausgangssubstanzen in einem speziellen Verfahren verdünnt, wodurch mit höherer Verdünnung aber wirksamere Heilmittel hergestellt werden.
Wie werden homöopathische Mittel angewandt?
Zur Anwendung kommen homöopathische Arzneimittel in den verschiedensten Darreichungsformen. Dies können je nach Anbieter Zäpfchen, Tropfen, Tabletten, Globuli, Pulver, Ampullen oder Injektionen sein.
Als Grundsatz bei der Einnahme gilt, dass homöopathische Mittel oft wie nötig aber auch so selten wie möglich genommen werden. Je akuter die Krankheit ist, desto häufiger wird das Arzneimittel eingenommen. Bessern sich die Krankheitssymptome deutlich, sollte die homöopathische Arznei abgesetzt werden. Tritt hingegen eine Erstverschlimmerung (Heilreaktion) auf kann erst wieder mit der Einnahme begonnen werden, wenn die Reaktion vollständig abgeklungen ist.
Einige homöopathische Heilmittel, die bei Burn-Out geeignet sein können sind:
- Helonias dioica D6 – verhilft zu neuer Energie, wenn Erschöpfungszustände aufgrund von Überarbeitung und Dauerstress auftreten und Betroffene gedanklich sehr auf Probleme fixiert sind.
- Aurum metallicum D12 – unterstützt bei Niedergeschlagenheit, Versagensgefühlen und Depression.
- Acidum phosphoricum D12 – ist geeignet bei übermächtigem Schlaf- und Ruhebedürfnis, das mit Symptomen wie Erschöpfung, Kopfdruck, Konzentrationsschwäche und innerer Leere auftritt.
- Nux vomica D12 – entspannt bei nervöser Erschöpfung und einer Überreizung des Nervensystems bei dem sich Betroffene gleichzeitig hilflos und abgehetzt fühlen, ungeduldig und schnell verärgert sind.