Burnout oder auch das Burnout-Syndrom bezeichnet einen massiven geistigen, seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand. Er betrifft insbesondere Menschen, die ihre Kraftreserven aufgebraucht haben und keine Möglichkeit gefunden haben, diese in ausreichendem Maße wieder aufzufüllen.
Doch entsteht Burnout nun aufgrund innerer, psychischer Gegebenheiten, also in den Persönlichkeitszügen der Betroffenen oder wird es ausschließlich durch äußere Faktoren wie Stress und Druck in Beruf und Privatleben ausgelöst? In den Ausarbeitungen von Schaufeli und Maslach wird betont, dass die Ursachen von Burnout im Wesentlichen eben nicht in den Persönlichkeitszügen der Betroffenen, sondern tatsächlich in den ungünstigem Umfeld der Arbeit liegen. Einige Experten suchen die Ursachen sogar ausschließlich im Job, so zählen mangelnder Respekt, Überlastung, Vertrauensverlust oder auch zu wenig Lohn oder Anerkennung zu diesen beruflichen Faktoren.
Den Krankheitsverlauf wird dabei durch die Faktoren emotionale Erschöpfung, Depersonalisation (Veränderung des ursprünglichen Persönlichkeitsgefühls) und reduzierte persönliche Leistung beeinflusst, zu den Faktoren, mit dem größten Einfluss auf die Entstehung des Burnout-Syndroms zählen hingegen:
- Mangel an positivem Feedback
- Zweifel an kommunikativen Fähigkeiten
- Fokussierung auf Klientenprobleme
- Gehäufte chronische und schwer zu beeinflussende Probleme
- Normen eines guten Helferverhaltens
- Perfektionismus
- Übertriebene Involviertheit
- Hierarchieprobleme
- Administrative Zwänge
- Schlechte Teamarbeit
- Druck von Vorgesetzten
- Schlechte Arbeitsorganisation
- Unterforderung
- Fehlende Zielvereinbarung
- Mangelnde Ressourcen (Personal, Finanzmittel)
- Problematische institutionelle Vorgaben und Strukturen
Innere Faktoren lösen für sich alleine genommen allerdings kein Burnout-Syndrom aus.
Arbeit als Burnout Ursache – Umfeldorientierte Erklärungsansätze
Bei den Erklärungsansätzen die im Umfeld der Betroffenen die Ursachen sehen, also den sozial-, arbeits- und organisationsorientierten Erklärungsansätzen, stehen eben verschiedene situationale Bedingungen im Vordergrund, als Burnout verursachend wird bei diesen Erklärungsansätzen jedoch der emotional beanspruchende und erschöpfende Umgang mit Menschen angenommen. Bedeutsame Vertreter der sozial-, arbeits- und organisationsorientierten Ansätze für das Burnout-Syndrom sind insbesondere Cherniss, Maslach & Jackson und Pines, Aronson & Kafry.
- Erklärungsansatz nach Cherniss für Burnout Ursachen
- Erklärungsansatz nach Maslach & Jackson für Burnout Ursachen
- Erklärungsansatz nach Pines, Aronson & Kafry für Burnout Ursachen
Ursache für Burnout in der Person selbst – Persönlichkeitszentrierte Erklärungsansätze
Neben dem sozial-, arbeits- und organisationsorientierten Burnout-Erklärungsansatz gibt es aber noch einen weiteren, der von Burnout-Experten häufig herangezogen wird: Bei den persönlichkeitszentrierten Erklärungsansätzen für das Burnout-Syndrom steht, wie der Name schon sagt, die Persönlichkeit der Helfenden, im Vordergrund. Als Ursache des Burnout wird häufig eine Diskrepanz zwischen dem Helferideal und der Wirklichkeit des Helfens, die sich als Idealismus oder unrealistische Erwartung äußern kann angenommen. Menschen mit Helfersyndrom brennen häufig aus. Bedeutsame Vertreter des persönlichkeitszentrierten Ansatzes für das Burnout-Syndrom sind insbesondere Edelwich & Brodsky, Freudenberger sowie Burisch.
- Erklärungsansatz nach Edelwich & Brodsky für Burnout Ursachen
- Erklärungsansatz nach Freudenberger für Burnout Ursachen
- Erklärungsansatz nach Burisch für Burnout Ursachen